7. September 2016

Einfaches Rezept für Cherry Pie

Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hierbei wirklich um das, was man im englischsprachigen Raum als Cherry Pie bezeichnet, handelt. Da es aber auch nicht wirklich ein Kirschkuchen ist, wusste ich nicht wie ich das Rezept nennen sollte. Eigentlich ist es eine Art süßer Auflauf mit Kirschen, aber das klingt als Titel halt nicht so gut :)




Ich habe dieses Dessert kennengelernt, als ich das erste Mal in Japan war. Es wurde bei meiner damaligen Gastfamilie als Nachtisch serviert und ich war sofort begeistert. Ich habe mir also das Rezept geben lassen und mir vorgenommen, es bald selbst zu backen. Das war 2004...

Nachdem das Rezept also ganze zwölf Jahre in einem Ordner schlummerte habe ich es in diesem Frühjahr endlich ausprobiert. Und ich war super froh, dass ich es die ganze Zeit über aufgehoben hatte. Es ist wirklich einfach und schnell zubereitet und schmeckt super lecker, aber nicht zu süß. Ich habe es den Sommer über immer wieder gemacht.




Das sind die Zutaten, die ihr braucht:
  • Blätterteig (bei TK-Blätterteig etwa 2 Platten)
  • 2 Eier
  • je 100 ml Milch und Sahne
  • ein gehäufter Esslöffel Mehl
  • ein Esslöffel Zucker (oder mehr, wenn ihr es gerne süß habt)
  • Sauerkirschen aus dem Glas
Das war's schon. Ich finde es immer gut, wenn die Zutatenliste kurz ist. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ich das Rezept tatsächlich benutze...

Okay, los geht's:
Falls ihr TK-Blätterteig nehmt, lasst ihn rechtzeitig vorher auftauen. Das sollte allerdings nicht sehr lange dauern. Der Ofen wird auf 180°C vorgeheizt.
Als Backform könnt ihr eine Auflauf- oder Kuchenform benutzen. Meine Form ist etwa 15 x 30 cm groß; der Kuchen wird darin nicht sehr hoch (1,5 bis 2 cm). Für einen höheren Kuchen könnt ihr natürlich einfach eine kleinere Form benutzen, dann muss die Backzeit jedoch etwas verlängert werden, damit innen nicht alles noch flüssig ist.
Der Blätterteig wird in eurer Form verteilt und mit einer Gabel mehrmals eingestochen.




Dann mischt ihr in einer Schüssel Milch, Sahne, Mehl, Zucker und die Eier zusammen.




Jetzt nur noch die Kirschen auf dem Blätterteig verteilen und anschließend die Milch-Sahne-Mischung darüber gießen.




Dann wird das Ganze für etwa 20 Minuten bei 180° gebacken und schon seid ihr fertig. Einfacher geht es wirklich kaum.
Ich serviere dazu meistens noch einige extra Kirschen und bestreue alles mit Zimt und Zucker.




Viel Spaß beim Nachbacken :)

Do-It-Yourself Zeitungsständer

So, jetzt nehme ich mir endlich einmal wieder die Zeit, hier etwas zu posten. Wir haben in den letzten Wochen weiter an unserer Wohnung gearbeitet und einige tolle Dinge gebaut. Heute zeige ich euch unseren neuen Zeitungsständer bzw. den Ort, an dem zukünftig Briefe, Flyer, Papierkram und eben Zeitungen und Zeitschriften ihr neues (temporäres) zu Hause finden werden.




Mit dem ganzen Papierkram, der (fast) täglich ins Haus flattert ist es ja immer so eine Sache. Schreibt man mit dem Bürgeramt, der Hausverwaltung oder sonst wem hin und her, möchte man die Unterlagen noch nicht abheften, damit man nichts vergisst. Also liegt alles ewig in der Küche oder auf dem Schreibtisch herum. Immer neue Zeitschriften, Wochenzeitungen und Kataloge sammeln sich an, weil man einen Artikel noch einmal lesen oder nochmal durchblättern will. Wenn man in der Mensa der Uni essen geht oder ab und zu mal auf einer Demo ist, kommt man außerdem regelmäßig mit einer Sammlung von Flyern nach Hause.
Jedenfalls ist das bei uns immer so und alles sammelt sich in der Küche. Es musste also eine zentrale "Papierstation" her. Mein Freund hat sich schnell eine super leicht umzusetzende Konstruktion ausgedacht und angefangen zu bauen. Dann musste ich noch ein bisschen nähen und fertig. Schnell, einfach, günstig und individuell gestaltbar! :)
Hier ist eine Anleitung, falls ihr euch etwas Ähnliches bauen möchtet:

Materialien: 

Zwei Bretter (unsere sind 60 cm lang)
Zwei Leisten (bei uns 41 cm)
Vier Winkel mit passenden Schrauben
Vier Stäbe, die so lang sind wie eure Bretter (bei uns also 60 cm)
Vier kleine Haken
Zwei Stoffstücke (unsere waren 60 x 60 cm groß)
Schrauben und Dübel zum Befestigen an der Wand

So geht's:

Zuerst werden die beiden Leisten mit den Winkeln von vorne auf eure Bretter geschraubt.




Der so entstandene Rahmen wird an der Wand befestigt und sollte in etwa so aussehen:




Wichtig ist, dass die Leisten oben ein wenig überstehen! Dort wird später der ober Stab "eingehakt".
Dann geht es ans Nähen. Zwei Seiten habe ich einfach umgenäht, damit die Ränder schön ordentlich aussehen. Ich habe hierfür einen doppelt eingeschlagenen Saum genäht. Wenn es euch nicht stört, dass die Ränder ein bisschen fransen, könnt ihr diesen Schritt sogar weglassen.
Als nächstes habe ich wie auch schon bei unserem Waschbeckenschrank Taschen genäht, durch die die Stäbe geführt werden können.




Und schon kann das Ganze in den Rahmen gehangen werden. Je ein Stab wird hinter den Leisten auf den Brettern abgelegt. Vorne in die Leisten werden die kleinen Haken geschraubt und dann die anderen zwei Stäbe eingehakt.




Und das war's schon! Der Zeitungsständer alias Post-Sammler alias Flyer-Ordner ist fertig. So sieht das fertige Stück aus:




Wenn ihr nicht allzu schmale Leisten benutzt, habt ihr genug Platz für einige Zeitschriften oder Zeitungen. Bitte die zwei seltsamen Dosen auf dem Foto einfach ignorieren ;)




Ich finde diese Konstruktion super, weil jede/r sie genau an die eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen anpassen kann. Ihr könnt noch mehr Fächer machen oder auch nur eines, wenn ihr nicht so viel Papierkram habt. Das Gestell kann breiter oder schmaler gebaut werden, damit es genau in eure Wohnung passt. Ihr könnt die Leisten und Bretter streichen und euren Lieblingsstoff aussuchen oder verschiedene Stoffe für jedes Fach benutzen. Einfache und flexible Sachen sind doch die besten oder? :)

Falls ihr das Ganze nachbaut, schickt mir gerne ein Foto oder den Link zu eurem Blog, Pinterest oder ähnlichem. Ich würde super gerne sehen, was andere aus der Idee machen.

Ich wünsche allen einen wunderbaren Mittwoch. Bis bald!



6. Juni 2016

DIY: Armbänder aus Textilgarn machen

Neulich hatte ich diesen Drang etwas herzustellen. Irgendetwas zu machen, dessen Resultate ich sofort sehen kann.
An der Uni erarbeitet man sich fast ausschließlich Dinge, die man nicht sehen, nicht greifen kann. Klar habe ich am Ende des Semesters (meist) eine Prüfung bestanden und wieder einen Kurs abgeschlossen. Aber dann frage ich mich, ob mehrere Monate Arbeit für eine zweistündige Klausur oder eine 30-minütige mündliche Prüfung wirklich sinnvoll sind. Natürlich ist das Quatsch. Ich habe in jedem Semester meines Studiums viel gelernt und mich weiterentwickelt. Wenn ich zurückblicke und sehe, wie ich noch vor einem Jahr, vor drei, vor fünf Jahren war, sehe ich die Unterschiede und bin froh und dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit habe zu studieren. Nur, im Alltag ist es leicht, das große Ganze zu übersehen. Und andauernd habe ich das Gefühl, dass alles, was ich tue zu nichts führt. Dass ich nie genug mache. Denn wie soll man feststellen, dass man mit dem "Lernen" oder "auf den Kurs vorbereiten" fertig ist?
Ich hatte also mal wieder eine kleine(?) Sinn-Krise - das kommt bei mir relativ oft vor - und brauchte ein Erfolgserlebnis. Einfach um mir zu zeigen, dass ich etwas "schaffen" kann. So war der Weg frei für einen gemütlichen Nachmittag mit einem Mini-Projekt :)




Da ich irgendwann einmal gelernt hatte zu häkeln und außerdem noch einiges an Garn rumliegen hatte, dachte ich mir "Warum nicht ein paar Armbänder daraus machen?" Mit Textilgarn sind die Super-schnell gemacht, weil es so dick ist und man nur wenige Runden häkeln muss. Das ist alles, was ihr dafür braucht:




Textilgarn in verschiedenen Farben. Ich habe meins aus alten T-Shirts selbst gemacht, aber man kann es natürlich auch im Kurzwaren- oder Bastelladen kaufen. Und dann eine dicke Häkelnadel. Meine hat 10 Millimeter Stärke.

Ich hatte keine Häkelanleitung oder auch nur einen Plan im Kopf, sondern habe einfach drauf los gehäkelt. Irgendetwas würde schon dabei herauskommen ;)
Zur Not kann man das Ganze ja auch auftrennen und noch mal von vorne anfangen. Macht also eine Anfangsschlaufe und häkelt so lange Luftmaschen bis das Band angenehm um euer Handgelenk passt. Immer mal wieder zwischendurch testen, damit ihr nicht zu weit häkelt. Bei mir waren es mal 18, mal nur 15 Luftmaschen, je nachdem, welches Garn ich benutzt habe und wie fest / locker meine Maschen waren.
Wenn also die gewünschte Länge erreicht ist, mit einer Kettmasche das Band schließen. Das sollte dann in etwa so aussehen:




Für das erste Armband habe ich dann zwei Runden feste Maschen gehäkelt und jeweils wieder mit einer Kettmasche den Ring geschlossen. Damit der Rand besser aussieht habe ich zum Abschluss noch eine Runde Kettmaschen gehäkelt. Dann noch die Fäden vernähen und fertig ist euer Armband:




Bei mir steht an einigen Stellen das Garn ein bisschen ab. Das liegt daran, dass es selbst gemacht ist, bei dem gekauften sollte das nicht so sein.

Bei einem zweiten Armband habe ich nach der Luftmaschen-Runde einfach nur eine Runde Stäbchen gehäkelt. Ich bin damit aber nicht ganz zufrieden. Weil das Textilgarn so grob ist, wirkt es mit den Stäbchen zu unregelmäßig.

Dann habe ich noch ein Armband mit Knopfverschluss gemacht.  Dafür eine ausreichend lange Luftmaschen-Kette häkeln und dann zurück eine Reihe feste Maschen (Mein gelbes Garn war noch gröber, daher hat eine Reihe genügt. Wenn euer Garn etwas feiner ist, solltet ihr zwei oder drei Reihen FM häkeln). Am Ende der Reihe habe ich eine Schlaufe aus drei Luftmaschen gemacht, die das Knopfloch bilden sollte. Mit einer Kettmasche in die erste Masche der ersten Reihe die Schlaufe schließen und den Faden vernähen. Dann auf der anderen Seite des Armbands einen passenden Knopf annähen und fertig:




Es geht noch einfacher: aus dem restlichen Garn habe ich einfach ein langes Band geflochten. Die Enden mit einer Sicherheitsnadel oder ähnlichem zusammenhalten und flechten was das Zeug hält :)




Von meinem langen, geflochtenen Band habe ich dann soviel abgetrennt, dass es um mein Handgelenk passt und die Enden zusammen genäht. Fertig.
Den Rest des Bandes habe ich lang gelassen und wiederum die Enden vernäht. So habe ich noch ein Armband, das ich mehrmals um meinen Arm wickeln kann.
Hier nochmal die gesammelten Werke:




Es tat mir echt gut, zu sehen, dass ich in so kurzer Zeit etwas greifbares herstellen konnte. Außerdem habe ich jetzt ein paar neue Armbänder, die garantiert niemand außer mir hat :)




Diese Armbänder könnt ihr ganz individuell nach eurem Geschmack gestalten. Nehmt verschieden farbiges Garn, näht so viele Knöpfe auf, wie ihr wollt oder fädelt während des Häkelns / Flechtens Perlen auf das Garn. Was auch immer euch gefällt :)

Ich wünsche allen noch eine wunderbare Woche.

26. April 2016

DIY im Kleinformat - Zwei Mini-Projekte mit Spraypaint

Sprühfarbe ist ja (zumindest in der Blogger-Welt) schon lange ein Hit. Man kann auf Pinterest unglaublich tolle Projekte und Ideen zum Basteln, Einrichten und Gestalten mit Spraypaint finden. So inspiriert durch die vielen tollen Fotos und Anregungen auf meinen Lieblingsblogs, wollte ich das Ganze schon seit Langem ausprobieren. Letzte Woche bin ich endlich dazu gekommen, nachdem ich mich zuvor noch durch eine Hausarbeit für die Uni gequält hatte.




Von den ganzen super Ideen und der riesigen Auswahl an verschiedenen Sprays war ich erst mal leicht überfordert. Irgendwann bin ich einfach in den Baumarkt gefahren, um zu sehen, was ich da so finde. Nach Farben und vielen Bastelutensilien schaue ich meistens zuerst im Baumarkt, weil sie dort fast immer günstiger zu haben sind als in speziellen Bastelläden. Aber ich gebe trotzdem gerne zu, dass ich niemals am Idee-Shop im Kant-Center vorbeigehen könnte, ohne nicht wenigstens kurz reingeschaut zu haben...

Jedenfalls stand ich im Baumarkt vor einem Regal mit gefühlt 7ooo Sprühdosen und war ratlos. Nimmt man die Premium- , die Hochglanz- oder doch die Hobbylinie? Und von jeder gibt es auch noch Dutzende verschiedene Farben, eine schöner als die andere.

Am Ende habe ich mich für das "Aqua High Quality Lackspray" von Dupli-Color entschieden, weil es 90% weniger umweltschädigende Lösemittel enthält. Ich hatte sowieso schon ein schlechtes Gewissen überhaupt Sprühflaschen zu benutzen, da konnte ich mich mit dieser Wahl immerhin etwas besser fühlen :)
Falls ihr Empfehlungen für gute Sprühfarben habt, lasst es mich bitte in den Kommentaren wissen. Ich bin froh über jede Information, die mir die Entscheidung beim nächsten Mal erleichtert.

Da ich zum erstem Mal mit Spraypaint gearbeitet habe, wollte ich das Ganze lieber erst einmal an Dingen ausprobieren, die keinen hohen materiellen oder persönlichen Wert haben. Mein erster Einfall war eine leere Konservendose. So konnte ich gleich noch etwas wiederverwenden, das sonst im Müll gelandet wäre. Und ich denke mir immer: "Recycling ist gut, Upcycling ist besser!" : )




Die Dose bekam also als erstes eine ordentliche Portion Grundierung, die ich dann einige Stunden trocknen lassen habe. Obwohl auf dem Foto eine Zeitung zu sehen ist, empfehle ich keine Zeitung als Unterlage zu benutzen. Bei mir hat nach dem Trocken an ein paar Stellen die Zeitung festgeklebt und Papierfussel oder Druckerschwärze hinterlassen. Nächstes Mal versuche ich es mit einem großen Stück Pappe oder Folien.

Wenn die Grundierung gut getrocknet ist, nur noch die Farbe aufsprühen (und wieder ausreichend trocknen lassen) und schon hat man eine bunt lackierte Dose.




Ich bewahre darin jetzt einige Kerzen auf und habe die Dose griffbereit auf unser Bücherregal gestellt. Aus Müll wird Buchstütze, Deko und Kerzenaufbewahrung in einem!




Ich wollte noch etwas vor dem Müll retten und so wurde ein leerer Joghurt-Eimer ordentlich ausgewaschen.




Da der Rand oben nicht bedruckt ist, wollte ich ihn weiß lassen. Also habe ich alles, was nicht gefärbt werden sollte sorgfältig abgeklebt.




Dann ging es wieder ans Sprühen. Beim Eimer habe ich die Grundierung weggelassen, um mal zu sehen, ob die überhaupt nötig ist. Hätte ich wohl nicht machen sollen, denn je nach Lichteinfall kann man die Aufdrucke immer noch durchsehen. Vielleicht hätte aber auch eine weitere Farbschicht das Problem gelöst (ich habe zwei Schichten aufgetragen).




Ich bin mit dem Resultat trotzdem ganz zufrieden. Der Eimer dient jetzt als Mini-Mülleimer im Schlafzimmer.

Nach diesen zwei kleinen Projekten als Einstieg werde ich wohl noch viel mit Spraypaint herum experimentieren. Ich habe schon ein paar Ideen und kann kaum mein nächstes Basteltreffen mit meiner lieben Freundin I. abwarten:)

Welche Erfahrungen habt ihr mit Sprühfarben gemacht? Habt ihr ein paar Tipps, was man beachten sollte? Und wann wird das Wetter endlich wieder frühlingshaft??

13. März 2016

DIY Unterschrank fürs Waschbecken

Heute möchte ich endlich ein Projekt teilen, das sich ewig hingezogen hat. Nachdem wir den "Rohbau" fertig gebaut hatten, stand es eine ganze Weile lang halb vollendet im Bad, bis ich es endlich geschafft habe das letzte Teil anzubringen. Jetzt, da alles fertig ist, frage ich mich wieso ich so lange dafür gebraucht habe. Aber das ist ja immer so, oder? Bitte sagt mir, dass ich nicht die einzige bin, die immer wieder Dinge aufschiebt, die man eigentlich an einem Nachmittag erledigen kann...




Ich glaube, ich hatte noch nie einen Waschbecken-Unterschrank im Bad, aber ich wollte immer einen haben. Auf dem nächsten Bild kann man sehen, warum. So sah unser Waschbecken vorher aus:

 




Ich fand es schrecklich, jeden Tag auf diese hässlichen Rohren schauen zu müssen. Meistens stand unser Putzeimer, der auch nicht gerade eine Augenweide ist, unterm Waschbecken und verschiedene Lappen oder Putzhandschuhe hingen über den Rohren. Ich wollte das alles verstecken und ein bisschen Extra-Stauraum kann ja auch nie schaden. Also habe ich meinen Freund gebeten, ein kleines Schränkchen zusammen zu bauen und weil er so super ist, hat er das natürlich gemacht :)

Wir hatten noch ein paar 30 cm breite Bretter rumliegen, die wir benutzt haben. Für den ganzen Schrank brauchten wir nur vier Bretter: zwei Seitenwände, eine Deckplatte und einen Zwischenboden. Die benötigte Gesamthöhe haben wir am Waschbecken abgemessen; bei uns waren das 67 cm. Da die Dicke der Deckplatte von 2cm noch hinzu kommt, haben wir die Seitenbretter also 65 cm lang gesägt. Der Zwischenboden misst  35 x 30 cm und die Deckplatte 39 x 30 cm. Letztere brauchte natürlich noch Löcher für das Abflussrohr und die beiden Wasserzuläufe. Da wir damals noch keine Stichsäge hatten, musste mein armer Freund das ganze mit der Hand aussägen. So sah dann die fertige Platte aus:




Weil der Boden im Bad immer mal nass wird, wollten wir den unteren Teil der Seitenwände lackieren, damit das Holz nicht aufquillt. Ich habe einen 8 cm breiten Streichen abgeklebt. Am oberen Rand wollten wir auch ein bisschen Farbe. Hier habe ich 6 cm abgeklebt.




Dann habe ich ringsherum in zwei Farbschichten weiß lackiert. Unten habe ich besonders viel Lack benutzt und aufgepasst, dass eine deckende Schicht entsteht, damit später nirgends Wasser eindringen kann.




Die Deckplatte habe ich komplett weiß lackiert. Das wollten wir ursprünglich nur aus gestalterischen Gründen machen, aber jetzt bin ich echt froh, dass das Holz dort auch geschützt ist, weil da erstaunlich viel Wasser landet.




Jetzt musste nur noch alles zusammen geschraubt werden. Wir haben Zwischenboden und Deckplatte einfach mit jeweils vier kleinen Winkeln befestigt. Das ist für uns stabil genug, da wir weder Haustiere noch kleine Kinder haben, die an dem Schrank wackeln könnten. Falls ihr eine stabilere Lösung braucht, könnten zwei diagonale Streben an der Rückseite zusätzlichen Halt geben.




Und so sah unser Schränkchen dann aus:




Leider sah es so mehrere Monate lang aus, weil ich mich zuerst nicht entscheiden konnte aus welchem Stoff ich den Vorhang nähen wollte. Und als ich den Stoff endlich besorgt hatte (SOMMAR 2016 von IKEA), hatte ich wegen der Prüfungsphase keine Zeit zum nähen. Aber diese Woche habe ich meine Nähmaschine endlich aus ihrer Kiste befreit.

Der fertige Vorhang sollte 38 cm breit und 65 cm lang sein. An den Seiten und oben wollte ich je einen doppelt eingeschlagenen Saum von 1 cm nähen, der untere Saum sollte etwas breiter werden. Mein Zuschnitt war also 42 x 70 cm groß. Hier war ich gerade mit den beiden Säumen für die Seiten fertig:




Es war wichtig, diese zuerst zu nähen, weil der Saum am unteren Rand später an den Seiten offen sein sollte. Da sollte nämlich ein kleiner Holzstab rein, damit der Vorhang etwas schwerer wird und schön gerade hängt.

Nachdem auch der obere Saum fertig war, habe ich für den unteren zunächst auch 1 cm eingeschlagen und gebügelt (wie bei allen anderen Säumen) und dann einen breiteren Umschlag (etwa 2,5 cm) gemacht.

Der Durchmesser des Stabs ist 1 cm und die Länge 38 cm, genau wie die Breite des  Vorhangs. Nachdem ich mir ein Stück zurecht gesägt hatte, habe ich die Sägekante mit Schleifpapier der Körnung 120 geglättet und dann nochmal den ganzen Stab mit 180-er Papier leicht abgeschliffen. Dann nur noch den Stab in den Saum schieben und der Vorhang ist fertig.




Um den Vorhang am Schrank zu befestigen, habe ich ihn einfach mit weißen Reißzwecken fest genagelt. Ist vielleicht nicht gerade die eleganteste Lösung, aber für einen Waschbecken-Unterschrank reicht es.




Und so - endlich - ist unser Waschbeckenschrank fertig!



Darunter kann ich jetzt unseren Putzeimer und ein paar andere Dinge verstecken.




Im oberen Fach sind einige Lappen und eine Sprühflasche mit Bad-Reiniger. Außerdem bewahre ich hier noch verschiedene Waschmittel für die Kleidungsstücke, die ich von Hand waschen muss, auf.




Der zusätzliche Stauraum ist super, auch wenn es nicht viel ist. Und ich liebe die Kombination vom naturbelassenen Holz und den weiß lackierten Stellen.




Weil ich noch Stoff übrig hatte, habe ich auch eine Auflage für unsere Waschmaschine genäht.




Die bringt ein bisschen Farbe ins Bad und verdeckt ein paar hässliche Stellen auf unserer alten Waschmaschine. Außerdem mag ich es, dass der Stoff vom Vorhang noch einmal im Raum aufgegriffen wird.




Vielen Dank fürs Lesen und genießt den Frühling, der hoffentlich bald vorbei schaut!

P.S.: Sorry wegen der teilweise schlechten Fotos in diesem Post. Die Lichtverhältnisse in unserem Bad sind nicht gerade die beste Voraussetzung für schöne Bilder.

14. Februar 2016

DIY Gewürzregal

Jetzt ist mein letzter Post doch schon eine Ewigkeit her. So viel zu meinem Vorsatz, einen Eintrag pro Woche zu veröffentlichen. Von nun an werde ich dieses Ziel aber hoffentlich erreichen, da die Vorlesungszeit an meiner Uni vorbei ist und ich mir meine Zeit jetzt freier einteilen kann.
Heute möchte ich euch gerne zeigen, wie wir unser Gewürzregal aus ein paar Brettern zusammengebaut haben. Schon kurz nach unserem Umzug haben wir gemerkt, dass wir ein Stauraum-Problem in der Küche haben. Sie ist nicht sehr groß und wegen der Anschlüsse für Herd und Spüle hatten wir nur wenige Möglichkeiten Schränke aufzustellen. Unsere Gewürze standen zuerst in einem der Unterschränke und haben dort fast ein ganzes Fach in Anspruch genommen. Dadurch hatten wir keinen Platz mehr um andere Dinge, die wir "auf Vorrat" da haben - wie Nudeln und Reis- unterzubringen. Also haben wir beschlossen, für unsere Gewürze und Öle ein Regal zu bauen um Platz im Schrank zu schaffen.




Ein Regal dieser Art kann (solange es noch stabil genug ist) eigentlich in jeder beliebigen Größe gebaut werden. Für unsere Version haben wir folgendes benötigt:
  • 6 Bretter für die Rückwand (10 x 60 x 1,8 cm)
  • 3 Bretter als Seitenwände bzw. Trennwand (14 x 60 x 1,8 cm)
  • 6 Regalböden (10 x 40 x 1,8 cm)
  • 12 kleine Leisten, auf denen die Regalböden befestigt werden (2 x 9 x 1 cm)
  • 2 Leisten zur Befestigung an der Wand (4 x 80 x 2 cm)
  • Winkel und passende Schrauben 
Außerdem benötigt ihr eine Bohrmaschine und eventuell eine Säge.
Wir haben im Baumarkt einige drei Meter lange Bretter gekauft und diese dort zurecht sägen lassen. Die Leisten haben wir selbst gesägt, aber das kann man sicherlich auch im Baumarkt machen lassen (wir wollten dem freundlichen Mitarbeiter nur nicht die ganzen 9-cm-Stückchen zumuten...).

Nachdem also alles die richtige Größe hatte, haben wir sämtliche Teile abgeschliffen.




Wir haben dafür 180-er Schleifpapier benutzt. Da wir alles lasieren wollten, habe ich alle Bretter gründlich mit einem feuchten Tuch abgewischt, um den Schleifstaub zu entfernen. Das ist wichtig, weil sonst die Lasur ungleichmäßig wird.




Nachdem alles getrocknet war, kam der spaßige Teil: streichen! Wir haben eine Lack-Lasur im Farbton "mahagoni-braun" benutzt. Ihr solltet darauf achten, immer in Richtung der Holzmaserung zu streichen.




Ich habe immer nachdem eine Seite eines Brettes gestrichen war ein feuchtes Tuch (Achtung: nicht zu nass!) genommen und die Farbe damit noch einmal in das Holz einmassiert. Dabei sollte man wieder in Richtung der Maserung arbeiten. Unten seht ihr alle Bretter zum Trocken aufgereiht :)




So haben wir das Ganze 24 Stunden lang trocknen lassen. Die Lasur zieht eigentlich ziemlich schnell ins Holz ein und man könnte die Bretter sicherlich auch schon nach 1-2 Stunden weiter bearbeiten, aber wir wollten lieber nichts riskieren. Wie im rechten Bild oben zu sehen ist, haben wir in einem der größeren Bretter zwei Lücken ausgesägt. Durch diese kommen die hinteren Leisten des Regals.




So sieht der "Rohbau" des Regals aus. Die Seitenwände haben wir einfach mit Winkeln befestigt. Die beiden Leisten haben wir absichtlich nicht gestrichen, damit sie am Ende ein kleines bisschen Abwechslung bringen.




Wie ihr oben seht, ist an einer Stelle das Holz gesprungen. Dort hatten wir den Winkel zu fest angeschraubt. Zieht also am besten alle Schrauben erst einmal nicht so fest an und justiert lieber am Ende noch einmal nach, falls einige Stellen zu instabil wirken.
Als nächstes haben wir die Rückwand unseres Regals eingebaut. Dafür sollten die Bretter in die beiden Leisten geschraubt werden.




Wir haben zuerst die Löcher in den Brettern vorgebohrt und dann alles direkt in die Leisten geschraubt:




Am Ende sollte die Rückwand in etwa so aussehen (hier ist nur eine Seite zu sehen):




Nun mussten wir die zwölf kleinen Leisten an den Seitenwänden befestigen, um die Regalböden einbauen zu können. Achtet hierbei unbedingt darauf, keine zu langen Schrauben zu benutzen! Schließlich will man ja nicht, dass sie auf der anderen Seite heraus gucken. (Das gilt natürlich immer, wenn man irgendwo Schrauben benutzt, aber ich wollte das hier noch mal betonen, weil die Mini-Leisten nur 1 cm tief sind.)




Also wieder Löcher vorbohren und dann alles in die Seitenwände schrauben. Wir haben uns vorher überlegt, welche Behälter wir in das Regal stellen wollen und haben danach bestimmt, wie groß die Abstände zwischen den einzelnen Regalböden sein sollten.




Man hätte die Bretter auch einfach auf die kleinen Leisten legen können. Solange man keine Kinder im Haushalt hat, die am Regal ziehen könnten, sollte das kein Problem sein. Wir haben aber vorsichtshalber alle Bretter mit transparentem Silikon an den Leisten fest geklebt.
(Auf dem Foto sieht es so aus, als hätte das Holz teilweise die Farbe nicht richtig angenommen. Das muss an einer komischen Belichtung liegen. Eigentlich sind wir sehr zufrieden mit der Lasur.)




Das Silikon haben wir über Nacht trocknen lassen. Damit auch alles hält, haben wir die Bretter mit Konserven beschwert. Und dann - endlich - tadaa...




...das fertige Regal an der Wand. Jetzt musste das Ganze nur noch befüllt werden:





Vielleicht erscheint dem einen oder der anderen dieser ganze Aufwand ein wenig zu viel für ein einfaches Gewürzregal. Aber wir wollten etwas, das nicht alle haben und ein fertiges Regal von dieser Größe (vor allem eins aus 100% Holz) hätte uns wohl das Doppelte gekostet. Außerdem bauen wir gerne alle möglichen Dinge selbst :)




Vielen Dank an alle, die den Post bis zum Ende durchgehalten haben. Ich wünsche euch noch einen schönen Valentinstag!